Schwerpunkte der Arbeit

Die dem zpbb angeschlossenen Einrichtungen und Dienste stehen regional in besonderer Verantwortung für die Unterstützung von Menschen mit psychischer Störung und Behinderung. Zahlreiche Gebietskörperschaften des Rheinlands setzen diesbezüglich auf die Präsenz, die Leistungskraft und die Fachkompetenz der ZPBB-Träger. Dem Verband sind 12 Komplexträger angeschlossen mit 52 Einrichtungen und ca. 4.900 Mitarbeitenden.

 

 

Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind:

  • die Begleitung der Leistungs- und Finanzierungsumstellungen im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes und des Landesrahmenvertrags II
  • die angemessene Versorgung beeinträchtigter Menschen mit barrierefreiem Wohnraum
  • die Bewältigung des Mangels an Fach- und Unterstützungskräften
  • die qualitätsvolle gesundheitliche Versorgung der Patienten und Klienten

Regionale Schwerpunkte:

Zum Verband gehören 7 psychiatrischen Kliniken, 3 MZEBs (Medizinische Behandlungszentren für Menschen mit Behinderung) sowie zahlreiche sozialpsychiatrische und heilpädagogische Einrichtungen und Dienste. Die zpbb-Kliniken und -Einrichtungen zeichnet in besonderer Weise aus, dass sie das beschriebene Leistungsspektrum intensiv vernetzen zum Wohl der Patient:innen und Klient:innen.

Davon profitieren Bürger:innen mit akuten Behandlungs- und Assistenzbedarfen ebenso wie Menschen mit komplexen und chronifizierten Mehrfachbeeinträchtigungen.

Das Bundesteilhabegesetz und die entsprechenden länderspezifischen Umsetzungen daran messen, welche Verbesserungen sich daraus für die Menschen mit psychischer Erkrankung und Behinderung ergeben!

 Das Bundesteilhabegesetz und die Umstellung des Landesrahmenvertrags II sollen von der politischen Zielrichtung her die Gestaltung personenzentrierter Hilfen fördern und den Leistungserbringern dafür gute Rahmenbedingungen bieten. Aktuell sind die Umstellungsprozesse von der Realisierung der hohen Ansprüche noch weit entfernt. Zudem besteht die Gefahr einer weiteren Bürokratisierung des Leistungsgeschehens, letztlich zu Lasten der Menschen, die auf die volle Aufmerksamkeit ihrer Assistent:innen angewiesen sind.

Der Verband unterstützt nach innen und außen die angeschlossenen Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe bei ihrer komplexen Aufgabe, sich auf die veränderten Rahmen-bedingungen einzustellen, die durch Bundesteilhabegesetz und Landesrahmenvertrag NRW gesetzt werden. Dabei geht es um die gesamte Bandbreite der erforderlichen strukturelle, fachlichen und wirtschaftlichen Anpassungen. Ziele der Lobbyarbeit sind zum einen die intensive Vernetzung und Beratung der Leitungsverantwortlichen, zum anderen die wichtige Interessenvertretung der Einrichtungen mit ihrem spezifischen Leistungsprofil gegenüber Leistungsträgern und Sozialpolitik.

Die Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf benötigen einen angemessenen behindertengerechten Wohnraum, um mitten in der Gesellschaft leben entsprechend ihren Wünschen und Interessen.

Die dem ZPBB angeschlossenen Einrichtungen und Dienste aus Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe bieten den Menschen nicht nur kompetente Dienstleistungen zur Teilhabe, sie sind – historisch gewachsen – auch an zahlreichen Orten Anbieter von Wohnraum. Barrierearmer und bezahlbarer Wohnraum, insbesondere für Menschen mit Behinderung, ist im Rheinland und überall in Deutschland Mangelware. Die Nachfrage ist daher außergewöhnlich hoch und zugleich muss die vorhandene Bausubstanz den gewachsenen Anforderungen der Mieter:innen immer wieder angepasst werden. In diesem Zusammenhang stellen sich den Trägern zahlreiche Probleme:

  • Die Förderprogramme zur Unterstützung von Bauherren sind vielfach zurückgefahren worden.
  • Die massiven Steigerungen der Baupreise bilden sich in den Fördervorgaben der Leistungsträger nicht mehr angemessen ab.
  • Geeignete Grundstücke in Wohngebieten, besonders in Ballungsgebieten sind kaum noch auf dem Markt, wenn ja, massiv überteuert, häufig auch baurechtlich mit Nutzungseinschränkungen für das Wohnen von Menschen mit Behinderung belegt.
  • Politik und Leistungsträger favorisieren das inklusive Bauen für Menschen mit und ohne Behinderung durch gemeinnützige und private Investoren. Von wenigen Renommee-Projekten abgesehen steht dieses Investitionsmodell regional aber nicht zur Verfügung, weil die erforderliche Renditeperspektive für die Investoren fehlt.
  • Die vom Land NRW und vom LVR vorgegebenen Raumprogramme sind unabgestimmt, unflexibel und unzureichend.

Der ZPBB unterstützt die angeschlossenen Träger in der Kommunikation mit Fördergebern und Genehmigungsbehörden. Er macht die beschriebenen Realisierungs- und Finanzierungshindernisse sichtbar und fordert die Verantwortlichen zur Problemlösung auf.

Qualitätsvolle Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe brauchen gut ausgebildete, motivierte Mitarbeitende in ausreichender Zahl. Der aktuelle Fachkräftemangel gefährdet die Versorgung der Menschen!

Der Fachkräftemangel beschäftigt aktuell und sicher noch für sehr lange Zeit die gesamte bundesdeutsche Arbeitswelt. In Pflege und Eingliederungshilfe ist die Lage, darauf machen die Verbände der Behindertenhilfe und Psychiatrie kontinuierlich aufmerksam, zunehmend prekär. An mancher Stelle werden bereits Dienstleistungsangebote zurückgefahren. Gefragt sind politische Initiativen zur Verbesserung der in Teilen hoch angespannten Lage ebenso wie attraktive Beschäftigungskonzepte der Einrichtungen und Dienste.

Der zpbb unterstützt die angeschlossenen Träger im Austausch zu solchen Konzepten. Und ebenso bringt er sich ein in die Diskussion zu der Frage, welche arbeits- und ausbildungspolitischen Maßnahmen geeignet sein können, die Lage zu verbessern.

Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung fördern die gesundheitliche Teilhabe der Betroffenen. Die bestehenden MZEBs sind in Ihrem Handlungsradius unangemessen eingeschränkt und unzureichend finanziert. Das muss sich dringend ändern.

3 Träger des ZPBB (St. Augustinus Gruppe, Alexianer Aachen und Alexianer Köln/ in Planung) haben sich entschlossen, ihr medizinisches Leistungsportfolio durch den Aufbau eines medizinischen Behandlungszentrums für Menschen mit Behinderung zu erweitern. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag, um die häufig eher prekäre Behandlungsqualität von Menschen mit intensiver Beeinträchtigung zu verbessern. Der zpbb sorgt für einen guten fachlichen Austausch der MZEB-Verantwortlichen und unterstützt die Träger in Fragen der wirtschaftlichen Betriebsführung.

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